Zugegeben, wir mögen die größten Fans unserer Bäume sein und auch unsere Kunden sind begeistert von unseren Tannen, tatsächlich aber mögen auch Bienen Christbäume sehr gerne. Im Sommer besuchen uns die Bienen in den Kulturen, im Winter unsere Kunden, und in regelmäßigen Abständen die Dachauer Nachrichten – für einen neuen Teil der Serie VOM CHRISTBAUM ZUM SETZLING.
Eine perfekte Blüte für die Biene.
Nicht nur, dass Bienen groß auf Titelblättern erscheinen, ein festes Thema in den Nachrichten einnehmen und ein ernstzunehmendes Politikum geworden sind, auch auf Saatmischungen und Jungpflanzen sind sie abgebildet und das aus gutem Grund. Insekten brauchen ein Angebot, das ihnen vom ersten wärmeren Tag bis weit in den Herbst hinein Nahrung bietet. Das sind Wildwiesen, Kräuter und genauso die Blüten unserer Nordmanntannen. Wir sind Experten im Christbaumanbau und wissen das nicht erst seit dem prominenten Dasein der Biene in diesem Jahr. Die Blüten der Tannen sind perfekt für Bienen, das Innere der Blüte liegt nicht zu tief, ist daher relativ leicht für die Bienen zu erreichen. Alles im grünen Bereich also, bei uns in Oberweilbach.
Ein Ass im Ärmel bzw. auf der Wiese.
Und es wird noch grüner in Oberweilbach, im wahrsten Sinn des Wortes. Und blauer, und gelber. Wir haben da noch ein Ass im Ärmel, einen ganz besonderen Leckerbissen für die Bienen. Das verraten wir den Dachauer Nachrichten, die uns in der Serie VOM SETZLING ZUM CHRISTBAUM das Jahr über begleiten und in ihrer Ausgabe vom 07. Juni 2019 über Biene & Baum berichten. Das Timing für die Bienen greift genau in das für den Christbaumanbau und da sind wir bereits mitten in den pflanzenbaulichen Grundsätzen des Weihnachtsbaumanbaus. Zwischenfrüchte, Fruchtfolge, Winterhärte, Saatzeitpunkt – es gilt viel zu beachten, wenn man sowohl den Nützlingen als auch den Christbäumen etwas Gutes tun möchte.
Eine Win-Win Situation für Biene und Baum.
Muss eine Christbaumkultur rekultiviert werden, wird eine Zwischenfrucht gesät. Zwischenfruchtanbau dient dem langfristigen Ziel des nachhaltigen Anbaus gesunder Christbäume und hilft sozusagen ganz nebenbei, optimale Voraussetzungen zu schaffen, die Artenvielfalt und biologische Diversität zu erhalten. Es ist eine Win-Win Situation, für Christbaum und Biene. Der Boden profitiert von den auf die Hauptkultur intelligent abgestimmten Komponenten der Zwischenfruchtmischung, die die Bodenfruchtbarkeit erhalten und signifikant verbessern. Die organische Substanz im Boden wird erhöht, dessen biologische Aktivität gesteigert, die Bodenstruktur dank Nährstoffmobilisierung und Humusaufbau bestens vorbereitet auf die Folgekultur – die Nordmanntanne.
Und genau so eine artenreiche, versetzt blühende und naturbelassene Wiese ist bienen- und insektenfreundlich. Sie dient bis zum Sommer als Futterquelle. Am Ende ihres Vegetationszyklus kann nach dem Mulchen der Zwischenfruchtbestände eine einfache und gleichmäßige Neubewirtschaftung der Flächen im Herbst stattfinden.
Eine nachhaltige Maßnahme im Christbaumanbau.
Auf dem Tannenhof Oberweilbach greift man bereits seit Jahren auf diese Maßnahme der nachhaltigen Landwirtschaft für seine Christbaumkulturen zurück. Voraussetzung, um bestmöglich von einem Zwischenfruchtanbau zu profitieren, ist die optimale Vorbereitung der Ackerfläche. Bei der Rodung einer ehemaligen Christbaumanbaufläche helfen uns große Maschinen. Mit dem Forstmulcher können wir die Reste der vergangenen Christbaumernte verschwinden lassen, die Stämme werden in den Ackerboden eingearbeitet. Das Material wird nicht abtransportiert, sondern landet im wertvollen Kreislauf der sogenannten Rekultivierung. Die Aussaat der Zwischenfruchtmischungen muss umgehend nach Einsatz des Mulchers erfolgen, das sichert die Wasserversorgung, und sie muss flach erfolgen, d.h. in maximal 2 bis 3 cm Tiefe, auf eine eher feiner bearbeitete, von der Konsistenz her krümelige, vorab gut verfestigte Ackerfläche.
Bereits kurze Zeit danach haben die Insekten was davon und auch wir schauen gerne hin, wenn so viel los ist in unseren Kulturen. Genauso mögen wir das.
Der die ersten drei Teile der Serie verpasst hat, der kann hier, hier und hier jederzeit nochmals nachlesen.